Erfahrungsbericht: Sukanya aus Indien
Erfahrungsbericht einer indischen Studentin
Sukanya Randhawa freute sich auf das Studium in Karlsruhe
Sukanya Randhawa kommt aus Indien und studiert seit drei Jahren an der Uni Karlsruhe. Was ihr besonders gefällt ist die Freiheit der Selbstorganisation im Studium. Und was Sukanya sehr lustig aber auch seltsam fand, war zum Beispiel das Selbstkochen zuhause. In Indien erhalten die Studenten sozusagen „Vollpension“, vor allem in Wohn- oder Studentenheimen.
Ihre erste Erfahrung in Deutschland machte sie am Karlsruher Hauptbahnhof: Neugierig und gespannt kam sie dort an und stellte fest, dass auf dem Bahnhof überhaupt nichts los war. Das hat sie sehr überrascht, denn in Indien ist an einem Bahnhof immer etwas los. Sofort befürchtete sie, dass auch in der Stadt womöglich kaum jemand zu sehen sei und alles ziemlich langweilig zugehen würde. Doch das hat sich nicht bestätigt („Gott sei Dank!“).
Das Goetheinstitut in Indien informiert sehr gut
Studieren wollte Sukanya auf jeden Fall im Bereich der Elektro- und Informationstechnik – das liebte sie schon seit der Schulzeit. Als sie dann im indischen Goetheinstitut in Bune erfuhr, dass sie dieses Studium in Deutschland ablegen konnte, war sie sofort Feuer und Flamme. Denn sie wollte etwas völlig Neues und Außergewöhnliches erleben, und Deutsch hörte sich für sie anspruchsvoll genug an. Gleich die ersten Bewerbungen bei der Uni Aachen, München und Karlsruhe waren erfolgreich. Sukanya entschied sich für die technische Uni mit dem besten Ruf: die Universität Karlsruhe (TH).
In den umfangreichen Seminaren des Goetheinstituts und ihrem viermonatigen Deutschkurs lernte sie von indischen und deutschen Dozenten die verschiedenen Universitäten in Deutschland kennen, erhielt über Professoren und Mitschüler sowie über verschiedene Artikel am Schwarzen Brett einen kleinen Überblick, wie es in Deutschland aussieht und das Leben dort verläuft. Ihre erste Idee sah dann aber so aus: Berlin, Frankfurt, München mit dem Oktoberfest und Autos von Daimler Chrysler. Sie erfuhr, dass die Deutschen oft etwas kühler und verschlossener wirken, im Grunde aber immer sehr nett und hilfsbereit sind. Sie muss nur auf sie zugehen. Das tat sie auch, wobei sie aber zunächst eher multi- und interkulturelle Kontakte knüpfte.
Das einzige Manko: Wohnungsnot
Ein Problem allerdings ergab sich gleich zu Anfang: eine Wohnung oder zumindest ein Zimmer zu finden. Viele Briefe an private Wohnheime und an das Studentenwerk ergaben die Antwort, dass sie zuerst nach Deutschland kommen müsste, um das zu klären. Zu leicht nahm sie an, dass die Uni für eine Unterkunft sorgen würde. Doch das tat sie nicht in ausreichendem Maß. Heute sagt sie, dass die Universität die Wohnungsnot bedenken sollte, wenn sie Plätze für ausländische Studierende anbietet. Schließlich können die Studenten nicht monatelang in einer teuren Jugendherberge oder in einem Hotel wohnen.