Erfahrungsbericht: Bernhard aus Deutschland (Aufenthalt in Singapur)
Erfahrungsbericht von Bernhard
Ein Studienaufenthalt in Singapur
Bernhard Schwarz erlebte Anfang des Jahres im Rahmen eines Austauschprogramms zwischen dem Institut für Nachrichtentechnik an der Universität Karlsruhe und dem Department of Electrical and Computer Engineering an der National University of Singapore, kurz: NUS, einen viermonatigen Auslandsstudienaufenthalt. Hier lernte er die asiatische Kultur kennen, erhielt Einblicke in ein anderes Studiensystem und sammelte Erfahrungen mit einem Austauschprogramm.
Viel zu tun, viel vorzubereiten
Der Weg nach Singapur begann im April 2003 mit einem umfangreichen Bewerbungsprogramm, das mit einer Besonderheit bestückt war: Die Bewerbung fand zunächst im Institut für Nachrichtentechnik an der Uni Karlsruhe statt, wo ein spezieller Fächerplan zur Verfügung stand. In diesem Plan war die Korrespondenz eines Vorlesungsblocks der NUS und den zugehörigen Vorlesungen in Karlsruhe aufgezeigt. Das ergab die angenehme Möglichkeit, die Fächerwahl direkt auf die deutschen Fächer abzustimmen. Dieser Weg ersparte Bernhard den späteren Kampf um die Leistungsanerkennung in Deutschland. Zuallererst muss der Flug gebucht werden, dann war es wichtig eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, notwendige Impfungen über sich ergehen zu lassen und einen Reisepass zu beantragen. Aber fast das Wichtigste war einen Antrag für ein Studentenwohnheim zu stellen.Er fand – wie die meisten anderen Austauschstudenten – einen Platz in der Prince George’s Park Residences, kurz: PGP. Hier teilen sich in ordentlichen Verhältnissen ungefähr 15 Studenten ein großes Gemeinschaftsbad, das dreimal täglich gereinigt wird und eine moderne Küche, die allerdings nur für kurze Mahlzeiten genutzt wird.Die Food Courts, bestehend aus kleinen multikulturellen Ständen, sind für ein richtiges, warmes Essen „unschlagbar unkompliziert und preiswert“.
Das Leben im Stadtstaat Singapur
Der dreizehnstündige Flug, wenig Schlaf und der plötzliche Klimaumschwung verringerten keineswegs Bernhards Bewunderung der Skyline mit den Gebäuden und der Palmen. Kaum im Zimmer eingezogen, zog es den deutschen Studenten sofort hinaus, um Singapur zu erkunden.Die kleine Insel verfügt nach Rotterdam über die größten Hafenanlagen der Welt. Die meisten Singapuris gehören zur Volksgruppe der Chinesen gefolgt von den Malaien und den Indern. Singapur ist ein moderner, westlich orientierter Stadtstaat, der sich dadurch von seinen Nachbarstaaten abhebt.
Tatsächlich existieren auch die weltweit bekannten strikten Gesetze, die allerdings in unterschiedlicher Form befolgt werden. Jeglicher Abfall auf der Straße ist wirklich Tabu, aber die Straße bei Rot zu überqueren – damit haben die Singapuris kein Problem. Drogen- und Zigarettenkonsum hingegen werden gnadenlos bestraft. Dass der Stadtstaat ein Einwanderland war, zeigt die heutige multikulturelle Gesellschaft, denn es gibt historische Viertel wie Chinatown und Little India. Ansonsten gibt es viele Bürogebäude und Einkaufszentren. Einkaufen ist auch eines der Lieblingshobbys der Singapuris. Ein wichtiger Schritt nach der Ankunft war für Bernhard zunächst, einen Studentenpass zu beantragen, denn sonst hätte er nur 30 Tage in der schönen, sauberen Stadt bleiben dürfen.
Die Uni
Die Uni verfügt über einen so großen Campus, dass vier Buslinien zwischen den verschiedenen Gebäuden hin- und herfahren. Es gibt einen großen Sportkomplex, einen Mc Donalds und Schreibwarengeschäfte. Auch das Wohnheim PGP besitzt umfangreiche Sportanlagen, einen Supermarkt und ein kleines Café. Für ein Ausgleichsprogramm zum Unialltag ist also gesorgt. Dennoch beansprucht das Studium die meiste Zeit, denn zu den normalen Vorlesungen kommen Laboratorien, Assignments und Projekte hinzu. Am Ende rechnet sich dieser Zeit- und Arbeitsaufwand aber mit der Endnote, die dann nicht nur aus den Klausurnoten besteht.
Die Freizeit
Kulturelle Veranstaltungen verschönern die Freizeit. Da gibt es zum Beispiel ein reges Nachtleben in vielen Kneipen, Bars und Diskotheken oder beschauliche Stunden in mehreren Theatern sowie Museen verschiedenster Art. Das historische Museum beispielsweise stellt die beeindruckenden Veränderungen Singapurs während der letzten Jahrzehnte dar.
Für einen geographischen Überblick der Umgebung bieten sich eher kleine Ausflüge und Kurzreisen zu den nahen indonesischen Inseln wie etwa Bali und Batam oder entferntere Orte wie Peking oder sogar Australien an.